Elektrisch angetriebene Automobile zweiter Versuch

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Holger bleibt mit E-Auto liegen!​

Die Autodoktoren

Was ein Scheissvideo...!
Ich habe diesen Sommer mal Interessehalber versucht meinen Kia mit meinem 2KW Stromgenerator zu laden, den Generator habe ich sogar geerdet, aber das Ladegerät des Kia machte sich nicht mal die Mühe auf Laden umzuschalten. Der Stromgenerator lief und lief, und ging nicht mal unter Last.
Wenn da nur irgendwas nicht rund läuft, fängt die Kiste gar nicht erst das Laden an.
Ich wette das im Video gezeigte ist alles Verarsche was den Stromgenerator betrifft!

So, und nun ne gute Woche gewünscht, glaubt nicht alles was ihr im www seht!
 
Das E-Autos im Winter sch...... sind!
Oder was meinst du?
Gerade im Winter ist mir mein Tesla lieber als der Ram, fahren ohne Jacke, kein Kratzen... besser geht es eigentlich nicht... keine Ahnung was das Video zeigt, mir auch wurscht... Model Y hat bis 0°C keine Einschränkungen, unter 0°C verliert er pro 100 km Langstrecke ca. 8 km Reichweite... :eek:
 
Geht mir genauso, mein Kia Soul EV erwartet mich morgends immer schön vollgetankt, Eisfrei und vorgeheizt, auch bei -25°C.
Und das ohne Minutenlanges Warmlaufen lassen eines Benzinmotors und das Brummen in der Einfahrt währenddessen.
 
Da das Thema ja auch weiterhin nicht vom Tisch ist, hier ein meiner Meinung (und Erfahrung) recht gut recherchierter Artikel aus der ZEIT 02/2023:

Jetzt muss sich das Blatt wenden

Raus aus Atomkraft, raus aus Kohle:
Unternehmer und Manager bangen um ihre Firmen , weil die Energiewende kaum vorankommt. Die Regierung sagt:
2030 gibt es 80 Prozent grünen Strom. Kann das klappen? 

VON MARC WIDMANN

Der Plan, ersonnen von klugen Köpfen, klang fein, nur kam ihm dummerweise die raue Wirklichkeit dazwischen und sprengte ihn am 26. September vergangenen Jahres. Mit den Nord-Stream-Pipelines explodierte an jenem Tag auch das bisherige Konzept der deutschen Energiewende. Es sah vor, dass das Land schneller als irgendein anderes auf der Welt aus Kern- und Kohlekraft aussteigt und dafür viele Solar- und Windkraftwerke baut, die sauberen und günstigen Strom erzeugen. Die dabei entstehenden Versorgungslücken sollte in den nächsten Jahren russisches Pipelinegas schließen. Eine gewaltige Menge russisches Gas.

Das kommt jetzt nicht mehr, und angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist auf absehbare Zeit auch nicht damit zu rechnen. Damit ist das bisherige Konzept der Energiewende ins Wanken geraten. Denn das verflüssigte Erdgas aus Übersee, das Deutschland nun eilends in Tankern herbeifahren lässt, ist deutlich teurer. Und die massiv gestiegenen Energiepreise bedrohen Branchen wie Chemie und Stahl, die einen Teil des industriellen Kerns der deutschen Wirtschaft bilden. Mit den gegenwärtigen Preisen haben sie gegen die Konkurrenz aus den USA oder China, wo Energie viel günstiger zu haben ist, mittelfristig kaum eine Chance.

Das führt zur Frage: War die deutsche Energiewende eine Schönwetteridee?

Aus den Unternehmen werden gerade die Rufe immer drängender, die eine Wende der Wende fordern. »Bei der Art und Weise, wie da vorgegangen wird, ist Dilettantismus schon ein relativ schwaches Wort«, schimpft der schwäbische Motorsägenhersteller Nikolas Stihl. »Und es sieht nicht so aus, als ob es in absehbarer Zeit wirklich vorwärtsgeht.« Der Chef des Leverkusener Kunststoffkonzerns Covestro und Präsident des Verbands der Chemischen Industrie Markus Steilemann warnt eindringlich vor einer Deindustrialisierung des Landes: »Im Moment sind wir meilenweit von unseren Zielen entfernt.« Und der Münchner Ökonom Hans-Werner Sinn bilanziert: »Die grüne Energiewende ist ein Scherbenhaufen.« Deutschland müsse sich von seinen utopischen Zielen verabschieden und wieder in die Atomkraft einsteigen.

Auf der anderen Seite steht ein erstaunlich wohlgemuter grüner Wirtschaftsminister. »Dieses Jahr hat gezeigt, dass wir wirklich vorangekommen sind«, lobte sich Robert Habeck vor wenigen Tagen für den Ökostromausbau selbst. Die Energiewende sei auf einem guten Weg. »Wir sind noch lange nicht durch. Aber wir haben große Gesetze gemacht, etliche große und kleine Stellschrauben gedreht, um Verfahren zu vereinfachen, Bürokratie schrittweise hinter uns zu lassen und schneller zu werden.«

Wegen der langen Planungszeiten werden erst Ende des Jahrzehnts wieder große Windparks ans Netz gehen

Wo steht Deutschland tatsächlich bei diesem Jahrhundertprojekt? Sicher sagen lässt sich: Das Land hat die vergangenen Jahre verschenkt. Wenn es im bisherigen Tempo weitermacht, wird das nichts mit dem Regierungsziel, dass im Jahr 2030 mindestens 80 Prozent des deutschen Stroms aus erneuerbaren Energien kommen, vor allem aus Wind- und Sonnenkraft. Mit der Elektrifizierung von Autos, Heizungen und Industrieanlagen wird der Stromverbrauch deutlich steigen, von heute rund 500 auf geschätzt 750 Milliarden Kilowattstunden im Jahr 2035. Grüne Kraftwerke lieferten im abgelaufenen Jahr 250 Milliarden Kilowattstunden, 2030 sollen es schon 480 Milliarden sein, 2035 dann bis zu 750, also dreimal so viel.

Dem gegenüber steht die triste Gegenwart. Der Ausbau von Windrädern an Land kollabierte seit dem Jahr 2017, von 5,3 Gigawatt neu installierter Leistung im Jahr auf zeitweise nur noch 1,1. Er kam nie mehr richtig in Schwung, auch im abgelaufenen Jahr wurden nur etwas mehr als 500 Windräder mit einer Leistung von gut 2 Gigawatt installiert. Nötig sind dagegen bald 10 Gigawatt jährlich, um die Ziele zu erreichen.

Noch schlechter sieht es bei Windparks auf dem Meer aus, wo der Wind eigentlich verlässlich pfeift. Dort hat Deutschland im Jahr 2021 kein einziges Windrad in Betrieb genommen, im gerade zu Ende gegangenen Jahr waren es vernachlässigbare 0,3 Gigawatt. Und daran wird sich so schnell nichts ändern. Wegen der langen Planungszeiten werden erst Ende des Jahrzehnts wieder große Windparks ans Netz gehen.

Auch bei der Solarenergie ging es lange bergab. Nach dem Jahr 2012 schrumpfte der Ausbau von 7,6 auf zeitweise nur noch 1,5 Gigawatt Leistung. Immerhin: Im abgelaufenen Jahr kamen erstmals wieder gut 7 Gigawatt dazu. Das klingt schön, aber die Zahl soll in den nächsten Jahren auf 22 Gigawatt pro Jahr steigen. Das entspricht ungefähr 157.000 neu installierten Solarmodulen täglich.

Unterm Strich bleibt die bittere Erkenntnis, dass es Deutschland in den Merkel-Jahren richtig vermasselt hat. In der heimischen Solarindustrie gingen rund 100.000 Arbeitsplätze verloren, in der Windbranche mehr als 50.000. Die Kanzlerin setzte zwar den Atomausstieg durch, doch ihre Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), Sigmar Gabriel (SPD) und Peter Altmaier (CDU) würgten danach den Ausbau der erneuerbaren Energien ab.

Stattdessen gab es Bürokratie. So scheiterte selbst der niedersächsische Umwelt- und Energieminister damit, eine Solaranlage auf das Dach seines Ministeriums zu setzen – der Denkmalschutz war dagegen. Und ein Unternehmer, der südwestlich von Leipzig sieben alte Windräder durch neuere ersetzen will, musste dafür rund 80 Aktenordner mit 70.000 Blatt Papier im Kleinbus zum zuständigen Amt fahren. Sieben Jahre dauert es häufig, bis in Deutschland ein Windrad gebaut wird.

Merkels Minister bremsten nicht nur, weil Windräder bei Anwohnern oft verhasst sind. Sondern vor allem, weil der Ausbau der grünen Kraftwerke die Stromrechnung der Deutschen immer höher steigen ließ. Die Förderung der Anlagen mussten die Bürger bezahlen, über die EEG-Umlage auf den Strompreis. Erst im vergangenen Jahr hat die neue Regierung das System geändert, jetzt fließen die Subventionen aus Steuermitteln.

Wer denkt, Deutschland sei beim Ausbau grüner Kraftwerke schon weit, hat diese Grafiken noch nicht gesehen

ZEIT-GRAFIK/Quelle: AGEE-Stat, BMWK, Bundesnetzagentur, BDEW und Prognos AG
 
Hier gehts weiter:

Dass es nicht funktionieren kann, wenn man viele große Kraftwerke abschaltet und nur wenige kleine baut, ist offensichtlich. »Das Prinzip sollte sein: Erst mal das neue Energiesystem aufbauen und dann abschalten, was wir haben – nicht umgekehrt«, sagt der Ökonom und Präsident des Münchener Ifo-Instituts Clemens Fuest.

Doch die neue Regierung will weiter abschalten. Mitte April sollen die letzten drei deutschen Atommeiler vom Netz gehen (2011 gab es noch 17). Und die Grünen drängen darauf, dass in sieben Jahren die letzten Kohlekraftwerke folgen.

Dafür soll es jetzt richtig losgehen mit dem Ausbau: Bis zum Jahr 2030 sollen grüne Kraftwerke aufgestellt werden, die fast dreimal so viel Leistung haben wie alle bestehenden, die in zwei Jahrzehnten gebaut wurden. Die installierte Leistung der Solaranlagen soll laut Gesetz von 66 auf 215 Gigawatt steigen. Die der Windräder auf See von 8 auf 30 Gigawatt. Und die der Windräder an Land von 58 auf 115 Gigawatt – das wären 9000 modernste Windräder von Siemens Gamesa, jedes mindestens 180 Meter hoch, aktueller Marktpreis: gut 55 Milliarden Euro.

Aber grüne Kraftwerke allein reichen nicht, sie sind nur die Basis der Energiewende. Es braucht auch mehr als 12.000 Kilometer an zusätzlichen Stromleitungen, von denen im vergangenen Jahrzehnt gerade mal 2000 fertig wurden. Und es braucht ein System, um den unsteten grünen Strom in kalte Winterwochen zu retten, wenn nur wenig Sonne scheint und manchmal kaum Wind weht. Die Kritiker der Energiewende halten das für praktisch unmöglich, zumindest zu bezahlbaren Preisen. So rechnet Hans-Werner Sinn vor, dass Batteriespeicher in der nötigen Größe schlicht unbezahlbar wären. Auch aus Strom produzierter Wasserstoff als Energiespeicher sei »teuer, teuer, teuer«.

Wie das neue Energiesystem genau aussehen und funktionieren könnte, dafür gibt es erstaunlicherweise keinen Masterplan der Bundesregierung. Die Lücke füllen stattdessen Thinktanks wie Agora Energiewende aus Berlin, deren langjähriger Chef Patrick Graichen jetzt im Wirtschaftsministerium die Energiepolitik plant. Kürzlich haben die Agora-Experten in einem Szenario für ein klimaneutrales Stromsystem 2035 skizziert, wie die Zukunft aussehen könnte: Als Sicherheitsnetz gibt es in diesem System der Zukunft doppelt so viele Gaskraftwerke wie heute. Sie werden nicht mehr mit Erdgas betrieben, sondern mit grünem Wasserstoff, erzeugt aus grünem Strom und in großen Mengen aus dem Ausland importiert. Dazu gibt es in den Häusern viele Batteriespeicher, die den Strom aus den Solaranlagen auf den Dächern kurzzeitig speichern. Und die deutschen Verbraucher sind in dieser Zukunft flexibler geworden, sie lassen ihre Wäschetrockner und Spülmaschinen vor allem dann laufen, wenn grüner Strom reichlich vorhanden und billig ist. Ihre Elektroautos und Wärmepumpen-Heizungen ziehen die Energie nicht mehr einfach aus dem Netz, wann sie wollen, sondern werden aus der Ferne so geregelt, dass sie das System nicht überlasten.

Das ist ein eindrucksvoller Plan auf dem Papier, alles ist berechnet. Die Frage ist nur, ob die Bürger auch bereit sind zu den »erforderlichen Komforteinschränkungen«, wie es die Bundesnetzagentur nennt, wenn das Elektroauto mal nicht gleich mit voller Kraft lädt. Und vor allem, ob die schöne neue Welt rechtzeitig fertig wird. Bislang existiert davon nämlich nur die Vision, zumal allerorten Bürgerinitiativen und Umweltschützer den Bau von Trassen und Windrädern blockieren.

Woher nimmt Robert Habeck dann seinen Optimismus?

2023 muss enorm viel auf einmal passieren, damit die Lücke zwischen Gegenwart und erhoffter Zukunft nicht noch größer wird

Zum einen hat das Land gerade gezeigt, dass es auch schnell sein kann. Der Bau der Importterminals für Flüssiggas binnen weniger Monate war eine gewaltige Trotzreaktion, bei der Beamte plötzlich die Wochenenden durchgearbeitet haben und Firmen andere Aufträge liegen ließen, um schnell fertig zu werden. Der Macherstolz, den alle Beteiligten jetzt ausstrahlen, kann ansteckend wirken.

Außerdem hat das Wirtschaftsministerium im abgelaufenen Jahr viele Fesseln gelöst. Fast im Wochentakt haben die Beamten neue Gesetze geschrieben oder Verordnungen geändert. Seit 1. Januar ist der Ausbau der erneuerbaren Energien jetzt im »überragenden öffentlichen Interesse«, was ihn in der Verwaltung deutlich beschleunigen soll. Wer eine Solaranlage fürs Hausdach kauft, muss keine Steuern mehr zahlen. Und wer ein Windrad in einem neuen Vorranggebiet baut, wo bereits eine generelle Umweltprüfung erfolgt ist, soll sich die elend lange Einzelfallprüfung sparen können.

Viele Hindernisse bestehen aber immer noch, juristische und ganz praktische wie der Handwerkermangel. Das neue Jahr muss zudem zeigen, ob die neuen Gesetze aus Berlin in den Ämtern vor Ort auch umgesetzt werden, wo bislang alle Räder stillstehen, sobald ein Sachbearbeiter länger krank ist. Es fehlt nicht nur an einer »Gelingenshaltung«, wie sie die Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft Kerstin Andreae fordert, sondern auch an 16.200 Stellen in Behörden und Gerichten, wie kürzlich eine Studie der Umweltministerkonferenz errechnete.

2023 muss enorm viel auf einmal passieren, damit die Lücke zwischen Gegenwart und erhoffter Zukunft nicht noch größer wird. Es wird das Schicksalsjahr der Energiewende.

Illustration: Lydia Sperber/ZEIT-Grafik
 
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